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Literarische Lieblinge vom Förderverein Leselust

Der Zuhörer– Ingibjörg Hjartadottir

 

Darum geht es:

"Niemand wusste, wer sie wirklich war. Außer vielleicht ... Der Zuhörer" von Ingibjörg Hjartadottir (Salon LiteraturVerlag, 226 S.) beschreibt die Geschichte einer jungen deutschen Frau, die nach dem zweiten Weltkrieg nach Island kommt, um dort in der Landwirtschaft zu helfen. Der isländische Bauerverband hatte ca. 400 Arbeitskräfte angeworben, da es erhebliche Nachwuchssorgen gab. Nicht wenige von den 400 Personen blieben dort, heirateten und gründeten Familien.

Helga, eine junge Isländerin, interviewt diese Personen und so kommt sie auch zu Sula, deren Lebensgeschichte v.a. erzählt wird.

 

 

 

Darum hat mir das Buch gefallen:

 

Das Buch ist ein Roman, der auf der wahren Begebenheit basiert. Keineswegs ist es nur eine Darstellung der Geschichte, sondern die Handlung ist sehr gut eingebaut und macht Spaß zu lesen. Die Beschreibung der Landschaft ist sehr gelungen, und man kann sich gut das tosende Meer und die abgelegenen Höfe vorstellen.

 

Es war sehr interessant diese deutsch-isländische Geschichte der unmittelbaren Nachkriegszeit kennenzulernen, eine solche Verbindung war mir bisher unbekannt. Man kann sich das Einleben der Deutschen in die neue Umwelt gut vorstellen und auch die Probleme, die dabei auftraten. Nur wenige der Neusiedler*innen waren das, was sich Island erhoffte: Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft, gesund, gut ernährt und möglichst aus Norddeutschland. Die meisten Einwohner*innen Deutschlands waren zu dem Zeitpunkt eher unterernährt. Die Motivation Deutschland zu verlassen, war sehr unterschiedlich und spielt im Roman durchaus eine Rolle, die man zunächst nicht so erwartet.

 

 

Auch weiterhin sind alle unsere Buchbesprechungen auf der Website der Bibliothek Weyhe unter dem Bereich "Über uns " im Bereich "Förderverein Leselust" zu finden.

 

Kerstin Daneke

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